Der Urmensch von Heidelberg

26.09.2009

SWR

Dokumentation

 

 

Aus der Reihe „Schätze des Landes“

Am 21.November 1907 stürzte der Sandgrubenarbeiter Daniel Hartmann aus Mauer bei Heidelberg in seine Stammkneipe. „Ich hab de Adam gfunne!!“ verkündete er seinen verblüfften Stammtischbrüdern. Hartmann hatte bei der Arbeit den Unterkiefer eines frühen Menschen freigelegt, ein Stück, das bis heute zu den wichtigsten Funden zur menschlichen Evolution zählt. Und sogar einer ganzen Gattung den Namen gegeben hat: „Homo Heidelbergensis“.

1907 war der Unterkiefer von Mauer eine Sensation, denn es gab kaum Funde von Urmenschen. Außer dem Neandertaler und dem Javamenschen war nichts bekannt, sämtliche afrikanischen Funde waren noch nicht gemacht. Noch heute beschäftigt das Fossil die Forschung, denn mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen verändert sich auch die Stellung des Urmenschen von Heidelberg im menschlichen Stammbaum. Heute sieht man den Menschen von Mauer als Vorfahren des Neandertalers an.

Ein engagierter Verein aus Laien und Fachleute befasst sich in Mauer mit dem Homo Heidelbergensis. Experimentelle Archäologie wie Speerschnitzen und das Schlagen von Steinwerkzeugen gehört ebenso zum Programm des Vereins wie akribische Forschung – z.B. an winzig kleinen Mausezähnchen aus den Mauerer Sanden.

Der Film zeigt die neuesten Ergebnisse zu einem der wichtigsten archäologische Funde, die in Baden Württemberg je gemacht wurden. Und er entführt den Zuschauer auf eine Zeitreise in die spannende Lebenswelt des Homo Heidelbergensis, der vor 600.000 Jahren die Auen des Urneckars durchstreifte – zusammen mit Elefanten, Säbelzahntigern und Flusspferden. Einer der ersten Einwohner unseres Landes.

Links:

Europa – Preis für Urmenschen – Film